Rückblick 2015: Bewährtes in neuem Gewand

Der Dezember ist bekanntlich der Monat der Rückblicke. Und auch wir haben nach dem Saisonfinale und auf der folgenden Abschlusstour nach Spanien das Fußball-Quiz-Jahr mal Revue passieren lassen. Es hat sich einiges getan im Jahr 2015.

Wir sind zum Jahreswechsel nach 5 Jahren im Osterdeich in den Galopper des Jahres umgezogen, was einige Umstellungen mit sich gebracht hat. Der Einsatz des Mikrophons, die Koordination der freien Sicht auf die Leinwand, die wachsende Anzahl der Teilnehmer. Aus 2×11 Fragen wurden 3×7, es gab eine Schnappsfrage, ein neues Punktesystem und neue Präsentationscharts. Henning moderiert das Quiz nicht mehr alleine, David bringt neue Einflüsse in die Fragen und die Tagespreise sind im Wert gestiegen. Das Fußballquiz hat mehr Kneipenatmosphäre, auch wenn das Muggelige im Osterdeich durch die gewachsene Anzahl der Teilnehmer und die verschiedenen Teams sicherlich etwas gelitten hat.

Klingt irgendwie alles neu. Zum Glück sind auch ein paar Dinge gleich geblieben. So haben viele Teilnehmer mit uns zusammen den Sprung in die Schanze gewagt und sind uns über das Jahr auch treu geblieben. Auch wir Quizmaster sind trotz der Änderungen hoffentlich noch die alten. Vielleicht etwas professioneller und weniger anfällig für Schönheitsfehler, sicherlich aber mit allem Einsatz und voller Begeisterung. Der berufliche und private Alltag macht es nicht immer einfach, schließlich machen wir das Quiz alle „nebenbei“. Das Feedback ist jedoch häufig ein Traum und auch wenn Vorbereitung, Organisation und das Aufwenden von Hirnschmalz ordentlich Kraft kostet, nach jedem Quiz kommt spätestens die Erkenntnis, dass es sich wieder gelohnt hat und wir uns auf die nächste Ausgabe freuen.

Dennoch ist nun erst mal Winterpause. Henning und David haben die Zeit für eine Saisonabschlussfahrt genutzt und haben im Süden Spaniens sommerliche Temperaturen genossen und ein paar Stadien abgeklappert. Für Groundhopper David zwei neue Länderpunkte und für Henning eine gelungene Abwechselung von EAN-Codes und Warenwirtschaftssystemen. Ein paar Fragen sind dabei natürlich auch entstanden, schließlich war es ja kein Urlaub, sondern eine Geschäftsreise 😉

Per Billigflieger und Billigmietwagen ging es über Malaga nach Sevilla, wo wir uns Betis gegen Celta Vigo angesehen haben. Samstag, 22:05 Uhr, fan- und vorglühfreundliche Anstoßzeit. Die Stimmung in den Seitenstraßen vor dem Stadion war unbeschreiblich – euphorisch, ausgelassen und friedlich. Da kann man sich die Literflasche Cruzcampo (2€) schon schmecken lassen. Innerhalb der Stadien hat die Vermarktungsmaschine noch keinen Einzug erhalten, daher gibt es bis auf Chips und Cola eigentlich nix zu kaufen. Die Zuschauer schleppen daher tütenweise Proviant mit rein. Das Spielniveau war eher überschaubar, da kann selbst ein gealterter van der Vaart noch für positive Situationen sorgen und HW4 überzeugte als Innenverteidiger.

Der nächste Stopp war Algeciras gegen Marbella in der Segunda B, der südlichsten der 4 parallelen 3. Ligen. Hier wurden uns im Vereinsheim von der Mutti des Wirts noch eigenhändig Chorizo-Sandwiches geschmiert, während nebendran per Whisky-Cola der Druckbetankung als Spielvorbereitung gefröhnt wurde. Auf den Toiletten gab es kein Licht, der Rasen ein Fleckenteppich, auf dem aber Außenstürmer Santiago Jiménez Luque einen bleibenden Eindruck hinterlassen konnte. Besonders stark war auch der Meckeropa, der dem Stadion seine Meinung zum Spiel über das mitgebrachte Megaphon mitteilte.

Nach einem Abstecher bei Freunden an der Küste ging es zum besonderen Kick an den Affenfelsen. Über die Landebahn des Flughafens von Gibraltar erreicht man das Victoria Stadium, in dem alle Ligaspiele des kleinen britischen Überseegebiets stattfinden. Für uns stand am Montagabend Lions Gibraltar FC gegen St Joseph’s FC auf dem Zettel, Vierter gegen Fünfter der Gibraltar Premier League. Das Spiel vergleichbar mit deutschem Fünftliganiveau, dennoch ein tolles Erlebnis und ein besonderer Ground. Ohne Eintritt, auf Kunstrasen und stilvoll mit Oreos von der Tanke als Abendbrot versteht sich.

Nach Überwindung der Höhenangst und einem Besuch auf dem Affenfelsen ging es schließlich zurück nach Sevilla um bei Betis‘ Stadtrivalen FC Sevilla den Champions League Kracher gegen Juventus zu sehen. Die Karten außergewöhnlich teuer, die Lage des Stadions und die Stimmung hervorragend, die Beschilderung im Stadion eine Katastrophe. Per Punktlandung zur CL-Hymne waren wir jedoch dort und sahen, wie sich Juve zunächst schwer tat, Sevilla schließlich die Sensation schaffte. Was nach dem Ausgleich von Manchester City gegen Mönchengladbach im parallelen Gruppenspiel stimmungsmäßig im Stadion los war, das war äußerst vorzeigbar. Sevilla schaffte durch den 1:0 Sieg doch noch die nicht mehr für möglich gehaltene Qualifikation für die Europa League.

Während es zu unmenschlicher Zeit zurück nach Deutschland ging, wir die Sonnenstrahlen und die wahnsinnig guten Tapas vermissen, haben wir die ersten Fragen für die neue Saison im Gepäck. Anfang Februar geht es wieder los, dann mit ein paar neuen Ideen zum Ablauf und einer identischen Ausgangssituation für alle Teams. Wir hoffen wieder auf rege Teilnahme und freuen uns auf euch. Guten Rutsch und bis nächstes Jahr.

Sven, Henning & David