Rückblick 2017: Viel mehr geht nicht

Jahresende, traditionell die Zeit für Rückblicke. Wie auch schon im Vorjahr und 2015 blicken wir zurück auf eine Fußball-Quiz-Saison voller Höhepunkte, berichten von unserer Abschlussfahrt nach Athen und zeigen auf, was wir uns für 2018 so vorgenommen haben. Auch wenn die Saison etwas chaotisch endete, so war es unterm Strich die beste aller Zeiten.

Wir haben in den letzten Jahren viel optimiert, der Locationwechsel brachte neue Herausforderungen und bringt diese weiterhin. Die Teilnehmerzahl ist auf ein Rekordniveau gestiegen und so müssen wir zusehen, dass auch in der letzten Ecke des Galoppers noch alle Augen auf die Leinwände und Ohren Richtung Lautsprecher gerichtet werden können. Ein Umzug steht nicht zur Diskussion, auch von Startgeld oder anderen verscheuchenden Maßnahmen nehmen wir weiterhin Abstand. Es muss halt passen, ansonsten wird gestapelt. Wir konnten durch die Anpassung der Jahrespunkte nun auch Teams im Mittelfeld belohnen und für kleine Erfolgserlebnisse sorgen. Der Kampf um den letzten Punkt für die Jahreswertung wird ebenso leidenschaftlich geführt, wie der mit dem Nebentisch oder dem Kampf an der Spitze. Das funktioniert hervorragend.

Die Änderungen in der Punktevergabe haben sich nach anfänglichen Schwierigkeiten etabliert. Die Fehleranfälligkeit hat sich durch den Wegfall von Teilpunkten deutlich verbessert, immerhin müssen wir gut 80 Zettel pro Termin auswerten. Nach der unruhigen Aufbruchstimmung bei der Entscheidungsfrage im zweiten Quiz des Jahres haben wir nun die Ergebnisse der Schnapsrunde als finalen Entscheider bei Punktgleichheit. Natürlich gab es seitdem keine Gleichstände mehr an der Spitze. Mit etwas Feingefühl bei der Fragestellung können wir zudem die Motivation hoch halten und den Durchschnittspunktzahl auf ein solides Niveau heben.

Die Reduzierung von 10 auf 8 Terminen pro Jahr ist nachträglich vermutlich kaum jemandem aufgefallen. Uns hat es neben unseren hauptberuflichen Tätigkeiten und familiären Verpflichtungen etwas den Stress genommen, der trotz allem wenige Tage vor dem Quiz immer wieder in diesem endet. Preise besorgen, Fragen vervollständigen und gegenchecken, Präsentation bauen – alles in der raren Freizeit wohlgemerkt.

Dennoch hat uns allen die Saison mit Rekordbeteiligung, minimalem Gemecker und hingegen vielen wohltuenden Worten sehr gut gefallen. Das Feedback in Form von Worten, Wiederkehr oder kurzen Tweets ist unser wahrer Verdienst bei der Sache. Wir freuen uns sehr, dass wir so viele Leute wochentags trotz allmedialem Fußballüberdruss offline in die Kneipe kriegen und für ein paar Stunden begeistern können. Das macht Spaß und führt zu wohltuender Zufriedenheit nach jedem Quiz. Auch Geduld, Einsicht und Besonnenheit in der einen oder anderen hitzigen Situation machen es uns einfach. Danke!

Für das nächste Jahr sind nur wenige Änderungen geplant. Die Montagsspiele in der 1. und 2. Bundesliga machen die Planung schwerer denn je. Dennoch werden wir hoffentlich wieder Termine finden, an denen keine oder unbedeutende Spiele stattfinden. Wir versuchen, im hinteren Teil des Galoppers noch weitere Möglichkeiten der Präsentation aufzubauen, versprechen können wir aber nix. Das Punktesystem sollte sich bewährt haben, da bis zum letzten Spieltag der Kampf um das Podium offen war. Aber auch hier sind die Diskussionen noch nicht abgeschlossen.

Nun aber zu unserer Abschlussfahrt, die neben dem Rück- und Ausblick, dem Fragenbrainstorming und Schwerpunktthemenfindung natürlich auch dem Fußball, Land und Leuten gewidmet war. Wir haben uns nach Andalusien 2015 und Porto 2016 dieses Mal für die griechische Hauptstadt Athen entschieden, da diese Anfang Dezember sowohl mit Sonnenstunden als auch mit fußballerischen Leckerbissen für sich warb. Insgesamt standen 4 Spiele der Greece Super League auf dem Programm, zudem gab es 2 „freie“ Tage für Sightseeing und kulinarische Köstlichkeiten.

Der erste Abend blieb weitestgehend fußballfrei, allerdings gab es die Möglichkeit, dem wesentlich prominenteren Basketballsport einen Besuch abzustatten. Panathinaikos spielte in der Euro League gegen Real Madrid, Basketball auf höchstem Niveau. Nach frühem und teilweise hohem Rückstand gelang den Griechen kurz vor Schluss die Führung, was für ohrenbetäubenden Jubel und Pyrotechnik in der sonst ziemlich trostlosen und vollgerauchten olympischen Sporthalle sorgte. 19.500 Zuschauer waren dabei, damit war stimmungstechnisch schon der Höhepunkt des Aufenthalts erreicht.

Am Samstag standen 2 Spiele auf dem Plan. Mit Apollon Smyrni gegen Lamia FC (14. gegen 10.) begann der Abend wie bereits im Jahr zuvor. Das ziemlich überschaubare Niveau brachte zum Ende Spannung in die Partie und führte zu 2 späten Toren, von denen wir jeweils erst im Taxi Notiz nahmen. Im Jahr zuvor hatte es Sven tatsächlich geschafft beim 3:1 von Rio Ave gegen Tondela alle 4 Tore aus unterschiedlichen Gründen zu verpassen. Sollte sich die Geschichte wiederholen? Immerhin war unser Taxifahrer Inhaber der UEFA-B-Lizenz und großer Anhänger von Manni Kaltz.

Der schnelle Weg musste angetreten werden, um den Anpfiff im zweiten Abendspiel nicht zu verpassen. 15 Minuten Taxifahrt und 15 Minuten Puffer blieben, um rechtzeitig zum frühen 1:0 von Atromitos gegen Panathinaikos (2. gegen 8.) im Stadion zu sein. Zum Glück durften wir das Dosenwegbier einfach mit rein nehmen. Nach dem Spiel tranken wir noch in der Vereinskneipe mit anderen Groundhoppern aus Deutschland und Schweden den Kühlschrank leer und kehrten mit einem Abstecher in die griechische Kneipenszene selig zurück in unser Airbnb-Apartment.

Am Sonntag weckte uns das gute Wetter und ein hervorragendes Frühstück in den naheliegenden Cafés in Psyri. So wurde die Nachmittagspartie Panionios gegen PAOK Saloniki (6. gegen 4.) zum Highlight der Reise. Im T-Shirt in der Sonne sitzend gab es ein ordentliches Spiel, ein grandioses Stadion und einen Austausch mit Groundhopper Friedrich aus Bonn, der am Abend noch seinen 50. Geburtstag feiern sollte. Die Ticketsituation vor Ort brachte maximale Entspanntheit mit sich, zwar waren die Karten personalisiert und es gab lange Schlangen an den Schaltern, bei 641 bis 2.974 Zuschauern pro Spiel waren jedoch noch genügend Plätze leer.

Der folgende Tag begann mit einer ausgiebigen Sightseeing-Tour auf den Monto Libaceto mit herrlichen Blick über die Stadt sowie einem Mittagessen in Exarcheia. Den anschließenden Ausflug nach Piräus hätten wir uns schenken können, aber gut zu wissen. Am Ende hatten wir deutlich mehr als die anvisierten 10.000 Schritte am Tag getätigt, zudem inzwischen einen Großteil des U-Bahn-Netzes abgefahren. Die Dachterasse des Apartments blieb weitestgehend ungenutzt, aber genügend Sonne konnten wir zum Glück trotzdem tanken.

Für das letzte Spiel am Montagabend ging es wieder raus ins olympische Zentrum. Die leicht veralteten Sportstätten kombinieren die Architektur der 90er mit verrottender Trostlosigkeit. Im Olympiastadion waren gut 20.000 Zuschauer, bei 5€ Eintrittspreis ein guter Wert, auch wenn der obere Tribünenrang der Schüssel dafür nicht geöffnet werden musste. Die Sicht könnte auch besser sein, von Erwerbsmöglichkeiten von Essen und Trinken mal abgesehen. Wie auch schon in Spanien und Portugal essen und trinken die Zuschauer wohl lieber vor den Stadiontoren.

Der Dienstag blieb noch zum Shopping von Mitbringseln und örtlichen Leckereien, die größtenteils auf dem Rückflug bereits verspeist waren. Da begann eigentlich auch erst das Brainstorming für 2018. Nun ja, bei 5 Tagen Athen bleibt halt nicht viel Zeit. Dennoch eine sehenswerte, wenn auch durchwachsene Stadt mit vielen netten Ecken und leckerem Essen. Für Insidertipps sprecht uns gerne an 😉

Wir machen jetzt Winterschlaf bis nach Silvester und melden uns mit neuen Terminen und Fragen. Hoffentlich wird 2018 mindestens so cool wie dieses Jahr.

Bis dann,

Henning, Sven & David